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Kunst bleibt Lebensmittel – 35 Jahre Brotfabrik Berlin
Berlin, 9. April 2025
Seit 35 Jahren bereichert das Kunstzentrum und Kulturzentrum am #Caligariplatz, die #Brotfabrik #Berlin, das kulturelle Leben in #Pankow. Ihr Slogan ist unmissverständlich: »#Kunst ist #Lebensmittel«. Daran hält der Trägerverein »Glashaus« auch angesichts der Krisen in Berlin fest. Ab Mai 2025 wird das Jubiläum ausgiebig gefeiert.
Das Jahr 2025 hatte für die Betreiber der Brotfabrik mit Zukunftsängsten begonnen. Aufgrund der angedrohten Kürzungen des Kulturetats seitens der Berliner CDU war unsicher, wie es vor allem mit den Sparten »Bühne« und »#Literatur« weitergehen konnte – die Berliner Morgenpost hatte umfangreich berichtet. Doch die überlebenswichtigen Förderungen wurden schließlich bewilligt und ließen das Team des Mehrspartenhauses aufatmen.
Eines der letzten Mehrspartenhäuser Berlins
Die Brotfabrik gehört zu den letzten Mehrspartenhäusern Berlins unter freier Trägerschaft und ohne institutionelle Förderung durch das Land. Dabei ist die Geschichte des Hauses bewegt: Bereits 1986 kommt das kulturelle Leben an der Weißenseer Spitze in Fahrt. Im Jugendklub »Spitze Club« entsteht zunächst ein Saal für #Musikveranstaltungen, #Tanzveranstaltungen, #Filmveranstaltungen und #Literaturveranstaltungen in der einstigen »Brotfabrik Michael Kohler«. 1987 wird das Ensemble um eine Kneipe und eine Fotogalerie ergänzt. Nach dem Fall der Mauer wird schließlich offiziell am 15. Mai 1990 das »Kunstzentrum und Kulturzentrum Brotfabrik« gegründet – der bis heute aktive Trägerverein.
Mittlerweile ist die Brotfabrik gewachsen. Zu Kino, Galerie, Kneipe und Bühne kamen in den letzten Jahren ein Inklusivatelier, der Neue Salon und ein Literaturkabinett hinzu. Das Veranstaltungsprogramm wird heute in den Sparten darstellende Kunst, bildende #Kunst, #Film und #Literatur von jeweils zuständigen Kuratoren gestaltet. Auch Musikveranstaltungen, wie die beliebte Reihe »#Jazz am #Helmholtzplatz«, finden in unregelmäßigen Abständen statt.
Das siebenköpfige Kuratorenteam versteht unter kultureller Arbeit konsequent eine soziale Praxis. Mitarbeiter, Künstler und Publikum begegnen sich auf Augenhöhe. Das zeigt sich nicht nur am vielfältigen Programm der vier Sparten, sondern auch an der inklusiven Ausrichtung des Hauses und seiner queeren Programmschiene.
Bewegte (Krisen-)Geschichte
Zum Anspruch der Brotfabrik gehört der beständige Beitrag zum gesellschaftspolitischen Diskurs. Mit seiner 35 jährigen Geschichte ist das Kulturzentrum ein Ort der Begegnung und des Austauschs, an dem seit Beginn der 1990er Jahre Veranstaltungen statt finden, die den künstlerischen und gesellschaftlichen Status Quo sprengen.
Zur Geschichte des Hauses gehören aber auch Krisen, wie die knapp abgewendete Insolvenz im Januar 2002. Nur durch private Unterstützer und die Vereinsmitglieder konnte die Brotfabrik gerettet werden. Die Liste der Hürden, die die Brotfabrik zu bewältigen hat, war jedoch nie länger als zur Zeit: Nach 35 Jahren immer noch keine auskömmliche Basisförderung beziehungsweise Programmförderung, das heißt keine strukturellen Mittel für Stellen mit marktüblicher Bezahlung; hinzu kommen horrend gestiegene Mietkosten und Lebenshaltungskosten, immer weniger Künstler können in Berlin überleben, wodurch auch die Publikumszahlen stark zurückgehen und die #Gastronomieumsätze sinken.
Zu der ökonomischen Krise kommt eine politische hinzu, denn die Berliner Senatsverwaltung für Kultur fällt aus als Unterstützerin eines Kulturhauses, das Vielfalt und Teilhabe als zentrale Ziele formuliert und ein breites, und kein explizit bildungsbürgerliches Publikum anspricht. Laut ihrem neuen Titel will die Kulturverwaltung zwar »gesellschaftlichen Zusammenhalt«, setzt aber auf Elitenförderung, Exzellenz und betriebswirtschaftliche Finanzierungsmodelle für Kultureinrichten.
Geplante Feierlichkeiten und Erinnerung verstorbener Weggefährten
Trotz aller Widrigkeiten gibt es für die Brotfabrik allen Grund, das Jubiläum zu feiern. Am 15. Mai 2025, dem Geburtstag des Vereins »Glashaus«, lädt der Vorstand des Trägervereins zu einem Empfang ab 18 Uhr ein, zu dem alle Freunde, Mitstreiter und Mitarbeiter des Hauses sowie die Unterstützer aus #Politik, #Verwaltung und #Presse herzlich Willkommen sind.
Und am 20. Juli 2025 wird ganztags ein großes Sommerfest im Hof der Brotfabrik gefeiert, zu dem ein breites Publikum, Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus dem Kiez, aus Pankow und ganz Berlin eingeladen sind. Teil des Jubiläumsprogramms sind bisher die Autorin Stephanie Runge mit ihrer Kinderbuchlesung Lotti und der Zauber vogel, das Pankower Verlagshaus Berlin, Bridge Markland mit Nathan in the Box und das Electro Soul Duo »She will listen«. Das Kino gewährt Einblicke in das Videoarchiv der Brotfabrik. Zu sehen sind bislang unveröffentlichte VHS Aufnahmen aus den An fangsjahren des Hauses, wie der Besuch Peter #Greenaways, eine Lesung mit Max Goldt und Proben der Ostpunkband Die Skeptiker. Die Kneipe sorgt für das leibliche Wohl mit Speisen vom Grill und Waffeln.
35 Jahre intensive Kulturarbeit konfrontiert einen unweigerlich mit dem Tod. Das 35jährige Jubiläum der Brotfabrik soll daher nicht nur ein Anlass zum Feiern sein, sondern auch einer der Erinnerung an die bisher verstorbenen Weggefährten – Mitarbeitern wie Künstlern: Andreas Hanser, Armin Andor, Bernd Schenk, Bert Papenfuß, Carl Andersen, Eamon Gray, Fernando Schwarz, Frank Kaleschke, Hans Dieter Gentz, Karin Thielecke, Macks Querfeldt, Magdalena Häfner, Manfred Hinz, Manfred Maschke, Matthias Kloock, Micha Winkler, Michael Kukutz, Michael Zemke, Michaela Herrmann, Oliver Schulz, Peter Naumann, Peter Woelck, Rainer Börner, Robert Conrad, Robert »Rio« Korn, Rolf Binnemann, Sandra Süßmilch, Udo Wid, Uwe Prickler, Uwe Schlomann, Volker Handloik und Wilhelm Hein.
»Glashaus«. Verein der Nutzer der Brotfabrik
Die Brotfabrik ist ein Berliner Kunstzentrum und Kulturzentrum. Es liegt am Caligariplatz im Ortsteil Weißensee. Heute befinden sich darin eine Galerie, eine Bühne, ein Kino, ein Inklusivatelier, ein Kabinett sowie eine Kneipe mit Salons. Die eigentliche Brotfabrik, hervorgegangen aus einer Bäckerei unter dem Namen »Brotfabrik Michael Kohler – erste Zerpenschleuser Landbrotbäckerei« wurde 1914 errichtet. Nachdem das Haus ab 1986 als Jugendklub der Kunsthochschule »An der Weißenseer Spitze« fungierte, wurde nach der Wende der Verein »Glashaus« gegründet, der die Veranstaltungen in den Sparten Bildende Kunst, Darstellende Kunst, Film und Literatur trägt. Mehr …
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