Das »Wandeliar« kann im Pop up Store an der Obernstraße 43 in Bielefeld angeschaut, ausprobiert und bestellt werden. Foto: P. Pollmeier, HSBI, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
#HSBI Absolvent gründet Start up »Wandeliar« für modulares Möbelsystem – erfolgreiche Begleitung durch das CFE
#Bielefeld, 11. April 2025
»Ich baue es selbst!« Als Matthias Adam den Entschluss gefasst hatte, konnte er erst einmal nicht schlafen: In Gedanken konstruierte er schon sein neues Bett. Aber nicht irgendein Bett, sondern ein Bett aus Schubladenkästen, die sich getrennt voneinander transportieren und nach Bedarf miteinander kombinieren und ergänzen lassen sollten. 5 Jahre später ist aus der privaten Tischlerarbeit ein Start up mit insgesamt 3 Gesellschaftern geworden.
Eine spätere Karriere in der Möbel Konstruktion war nicht unbedingt angelegt in Matthias Adams Studium: Interessiert an sozialen und gesellschaftlichen Entwicklungen absolvierte er an der Hochschule Bielefeld (HSBI) den Masterstudiengang Sozialwissenschaftliche Nachhaltigkeitsstudien und Transformationsstudien. »Eine Leidenschaft fürs Werkeln und Tüfteln war aber auch immer da«, erzählt der 31 Jährige. Warum nicht beides verbinden? Adam begann sich in Offenen Holzwerkstätten zu engagieren, in denen #Werkzeug und #Material allen zur Verfügung steht, Wissen geteilt wird und jede:r handwerklich aktiv werden kann. Er machte den #Tischler #Schreiner Maschinenschein (TSM) 1, schrieb seine Masterarbeit über das transformative Potential Offener Werkstätten, wurde handwerklich immer besser. Und baute schließlich besagtes Bett. Es gelang so gut, dass Matthias Adam dachte: »Da geht noch mehr.«
Vermittelt von der »WEGE«: Pop up Store in der Bielefelder #Altstadt
Ortstermin in der Bielefelder Altstadt. In einem kleinen Laden sitzt der Konstrukteur gutgelaunt auf einem, nun ja, Bett und erzählt von seiner Idee: »Es geht um nachhaltige Möbel, die Menschen ein Leben lang begleiten. Sie passen sich unkompliziert an neue Wohn und Lebenssituationen an und sind aus hochwertigen Materialien in der Region gefertigt.« Adam tippt den Bettsockel an, eine geräumige Schublade öffnet sich. »Sie lässt sich auch ganz anders kombinieren«, sagt er und weist in den Raum. Eine Kommode steht im Schaufenster: geradliniges, zeitloses Design, das sich im #Schuhschrank an der Wand ebenso wiederfindet wie im Schreibtisch oder der originellen Sitz/Aufbewahrungskombi. Hier und da setzen farbige Fronten Akzente, lockern individuelle Griffe die klaren Formen auf, schaffen offene Elemente freie Räume. Verschiedene Module, die sich untereinander beliebig kombinieren und ergänzen lassen, ergeben ein Mobiliar, das sich je nach Bedarf, Lebensumständen und Geschmack verwandeln lässt. »Ein ›Wandeliar› eben«, erklärt Adam den Namen der Unternehmung.
Ela Schneider musste er nicht lange von der Idee überzeugen. Die beiden verbindet nicht nur eine langjährige Freundschaft, sondern auch eine gemeinsame Vergangenheit in einer Band. »Wir sind also projekterfahren«, sagt Schneider, schaut zu Adam und lacht. »Und konflikterfahren! Vor allem aber arbeiten wir gern zusammen, am liebsten selbstbestimmt.« Aufgaben und Fähigkeiten sind klar verteilt und ergänzen sich: Adam steckt seine Kreativität in die Produktentwicklung, Schneider kümmert sich um die Öffentlichkeitsarbeit, um die Website und um die ansprechende Darstellung der Kombinationsmöglichkeiten.
Kein BWL, kein Problem: Beratung durch das Center for Entrepreneurship (CFE) der HSBI
Beste Voraussetzungen also, um gemeinsam ein Unternehmen zu starten. Nur wie? Vorsichtig fragten die beiden in der offenen Sprechstunde des Center for Entrepreneurship (CFE) der HSBI nach. Und rannten bei Lukas Gawor offene Türen ein. Dem Gründungscoach fiel »Wandeliar« gleich bei der ersten Beratung auf. »Ein tolles modulares System, dass es so auf dem Markt noch nicht gegeben hat. »Wandeliar« bietet ein passgenaues Produkt für eine klar definierte Zielgruppe.« Und noch dazu aus dem in der Start up Szene unterrepräsentierten gestalterischen Bereich. »Es muss nicht immer KI oder Big Data sein«, betont Gawor. »Als Gründungseinrichtung decken wir das gesamte Spektrum der Hochschule ab.« Für »Wandeliar« ging es dann sehr schnell. Erstberatung im Februar, Pitch (die kurze Präsentation der Gründungsidee vor einer Jury) im März, Start des Gründungsstipendiums NRW im Mai. Da waren sie schon zu dritt: Irem Kaplan komplettiert das Team und bringt Expertise in Buchhaltung und Finanzen ein. »Das Unternehmen muss schließlich auch vernünftig geführt werden«, ist sich Matthias Adam bewusst. Für ihn und Ela Schneider war deshalb auch das obligatorische Gründungscamp des CFE hilfreich, bei dem die formalen und rechtlichen Grundlagen des Gründens vermittelt wurden. »Das war das Dichteste an Informationen, was wir erlebt haben, geballtes Wissen«, erzählt Ela Schneider fast schon begeistert. »Und so niedrigschwellig angelegt, dass auch wir als Nicht BWL Erfahrene Fragen stellen konnten.«
Fast noch wichtiger waren die Kontakte, die das CFE vermitteln konnte. »Wir sind in der Region ausgezeichnet vernetzt, in der Unternehmenswelt ebenso wie in der Gründungsszene«, sagt Lukas Gawor. Zum Beispiel mit der Garage33, dem Gründungszentrum der Universität Paderborn. Matthias Adams Augen beginnen zu strahlen: »Dort gibt es einen Maker Space samt Tischlerei, in der wir unseren ersten Prototyp gefertigt haben.« Es folgten noch etliche Überarbeitungen und Anpassungen, bis alle Anforderungen und Ideen umgesetzt waren. Eine komplexe Tüftelei. »Wir wollen ein System, das darauf ausgelegt ist, lange zu bleiben. Die Kompatibilität der verschiedenen Module muss also erhalten bleiben«, erläutert Adam. Die einzelnen Module lassen sich in Breite und Tiefe in 20 Zentimeter Schritten frei variieren und zu verschiedenen Möbelstücken zusammensetzen. Möglich macht das ein eigens entwickeltes Stecksystem, das die Teile sicher und fest verbindet. Ela Schneider löst mit wenigen Handgriffen einige Module aus der Aufbewahrungskombi und ordnet sie neu an. »Aufbau und Abbau sind dabei so einfach, das schafft jede:r!« Der Clou steckt im Detail: Schneider nimmt eine Deckplatte ab, zum Vorschein kommen Eingriffe. »So kann man die Module bequem bewegen und tragen, sogar auch als Transportboxen nutzen.«
Langlebige, nachhaltige Produkte haben ihren Wert – und ihren Preis, so auch das »Wandeliar«
Bis zur Serienreife war es dann nur noch ein kleiner, wenn auch nicht ganz einfacher Schritt: »Die Lieferzeiten und die Zeiten für die Produktentwicklung waren für uns zunächst schwer planbar«, bekennt Matthias Adam. Ähnlich wie die Preise. »Wir wollen langlebige Produkte, deshalb legen wir Wert auf hochwertige und nachhaltige Materialen. Zudem fangen wir mit kleinen Stückzahlen an und setzen nicht auf Masse – das wirkt sich auf den Preis aus.« Aber auch auf die Qualität, im positiven Sinn. Um die potentielle Kundschaft davon zu überzeugen, setzt das »Wandeliar« auf Anschauen und Ausprobieren: Im November hat das Start up einen Pop up Store an der Bielefelder Obernstraße bezogen, vermittelt durch die Bielefelder Wirtschaftsförderungsagentur »WEGE«, einem der Kooperationspartner des CFE.
Vom Gründen sind Matthias Adam und Ela Schneider schon jetzt überzeugt: »Sehr cool, dass wir die Möglichkeit haben, im Team an so vielfältigen Aufgaben selbstbestimmt zu arbeiten«, findet Schneider. Auch wenn es viel Arbeit bedeutet. »Aber es ist ein Herzensprojekt und macht viel Spaß. Dann kommt es schon mal vor, dass man etwas länger arbeitet als geplant«, ergänzt Matthias Adam. Oder nachts schon wieder wachliegt. Adam lacht. »Nun überlege ich mir Lösungen für bestimmte Probleme oder wie wir das ›Wandeliar‹ noch erweitern können.«
Das »Wandeliar« kann im Pop up Store an der Obernstraße 43 angeschaut, ausprobiert und bestellt werden.
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