Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen das spätmittelalterliche Originalmanuskript von Bernhard Wittes »Westfalengeschichte« und die Werke, von denen er beeinflusst wurde. Foto: Mara Woltering, Museum Abtei Liesborn des Kreises Warendorf, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Auf den Spuren der westfälischen Geschichte – Museum Abtei Liesborn zeigt älteste Chronik Westfalens, 27. April bis 19. Oktober 2025
#Liesborn, 24. April 2025
Durch einen schwarzen Vorhang betritt man den ersten Ausstellungsraum und merkt dadurch gleich: Hier tauchen wir in das Dunkel der #spätmittelalterlichen #Geschichte ab. So fremd uns die Welt vor mehr als 500 Jahren auch erscheint, für das Kloster Liesborn war das »finstere #Mittelalter« eine herausragende Blütezeit: Unter den Äbten Heinrich von Kleve (1464 bis 1490) und Johannes Schmalebecker (1490 bis 1522) wurde die neu errichtete Klosterkirche reich mit geschmückten Altären und liturgischen Geräten ausgestattet. Auch die #Klosterbibliothek wurde enorm erweitert und es waren insbesondere historische Werke, wie die 1493 veröffentlichte Weltchronik des Nürnberger Arztes Hartmann Schedel, die ihren Weg in die Regale fanden.
Diese #Neuerwerbungen gingen wohl maßgeblich auf die Initiative eines Mannes zurück: Den Mönch Bernhard Witte, der um 1500 die erste zusammenfassende Geschichtsdarstellung Westfalens verfasste. Im Jubiläumsjahr »1.250 Jahre Westfalen« wird das lange Zeit als verschollen gegoltene Originalmanuskript dieser »Westfalengeschichte« (#Historia #Westphaliae) nun erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Die Besucher gelangen in 3 Schritten zur #Handschrift: In einem ersten dunkelblauen Raum erleben sie Objekte aus dem #Liesborner #Kloster, die in der Zeit entstanden, als Bernhard Witte dort lebte und wirkte. Im zweiten, dunkelrot gehaltenen Raum erfahren sie die christliche Geisteswelt des Spätmittelalters, die von innerer Einkehr (devotio moderna) bestimmt und von der auch Witte geprägt war. Ein klappbares Modell (1 zu 2) präsentiert hier den heute nicht mehr komplett erhaltenen Liesborner Hochaltar mit Reproduktionen der noch vorhandenen Tafeln, die sich in der #National #Gallery in #London und dem #LWL #Museum für #Kunst und #Kultur in #Münster befinden. Der vom sogenannten »Meister von Liesborn« gestaltete Altar entstand zu Wittes Lebzeiten. Der dritte lindgrüne Raum beschäftigt sich dann mit der Person von Bernhard Witte, von dem sich neben seinem literarischen Wirken auch Spuren in den Urkunden und Rechnungsbüchern der Abtei finden lassen.
Das zentrale Objekt – die Handschrift von Bernhard Witte – befindet sich in einer Altarvitrine in der Mitte des Raumes. Zu ihr führt eine »Bücherspur« von Werken, die der Autor bei seiner Abfassung der Chronik benutzt hat, und von ihr weg Publikationen des 16. bis 18. Jahrhunderts, die auf dieses Geschichtswerk in späteren Zeiten Bezug nahmen. »Auf diese Weise soll deutlich werden, dass Bernhard Witte nicht für sich alleinsteht«, erläutert Museumsleiter Dr. Sebastian Steinbach, »Er ist Teil einer Reihe von Werken, in denen der geographische Raum Westfalen und die Menschen, die hier lebten, immer wieder neu gedacht und verstanden wurden.«
Gleich zur Eröffnung der Ausstellung »Die Erfindung Westfalens – Bernhard Wittes Historia Westphaliae und das Kloster Liesborn um 1500« am 27. April 2025 gibt es deshalb ab 10 Uhr ein Kolloquium, bei dem namhafte Wissenschaftler wie Prof. Dr. Matthias Becher von der Universität Bonn, Dr. Stefan Pätzold vom #Stadtarchiv #Mülheim an der Ruhr und Prof. Dr. Mark Mersiowsky von der Universität Stuttgart die Entwicklung des Westfalen Begriffs vom 9. bis zum 13. Jahrhundert in ihren Vorträgen thematisieren, bevor sich um 15 Uhr die Pforten der Ausstellung öffnen. Einen tiefergehenden Einblick in das mittelalterliche Geschichtswerk eröffnet die »Digitale Liesborner Klosterbibliothek«, in der man an einem virtuellen Lesepult durch die #Handschrift (1500) und den #Druck (1778) blättern kann. Über den Touchscreen kann man »digitale Kapitelbändchen« greifen und wird so zu wichtigen Passagen der Handschrift mit weiterführenden Informationen geleitet. Für die Zukunft ist auch eine historisch kritische Edition in Buchform dieses für die Geschichte Westfalens so bedeutsamen Textes geplant, für die derzeit noch Förderer gesucht werden.
Die Ausstellung, die vom 27. April bis zum 19. Oktober 2025 in den Räumlichkeiten der ehemaligen Benediktinerabtei in Liesborn zu sehen ist, wurde von der LWL Kulturstiftung, der Stiftung der #Sparkasse Münsterland Ost und den Freunden des Museums Abtei Liesborn gefördert. Das Eröffnungskolloquium unterstützt die Bürgerstiftung Wadersloh. Der Eintritt ist frei und begleitet wird die Ausstellung zudem von einem bunten museumspädagogischen Rahmenprogramm für kleine und große Besucher. Außerdem erscheint eine reich bebilderte Ausstellungsbroschüre mit zahlreichen Hintergrundinformationen zur »Westfalengeschichte«, die in der Ausstellung erworben werden kann.
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Telefon +49252398240
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