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Es gibt keine »Reichweitenangst« bei Elektroautos
Gütersloh, 26. April 2025
Von »Reichweitenangst« bei Elektroautos zu sprechen, ist Nonsens – es gibt sie nicht. Der schlichte Beweis: Auch mit einem Tank, der nur zu 10 Prozent gefüllt ist, fährt man mit dem »Verbrenner« los – ohne »Reichweitenangst«.
Vielmehr ist das Hindernis, dass es wenige (zu wenige) Ladestationen gibt, dass sie (noch) nicht so leicht zu fnden sind wie Tankstellen, und vor allem, dass das Laden lange dauert. Zu lange. Viel zu lange. Das mag eher ein Gefühl als ein tatsächlicher Grund sein, denn diese Hürden lassen sich umschiffen. Aber es ist eben ein Gefühl, und die Allermeisten Menschen lassen sich nun einmal vom Gefühl denn von Vernunft leiten.
Mehr als das: Sein Mobilitätsverhalten so einzurichten, dass es praktikabel ist, schränkt die gefühlte #Freiheit des Automobils ein. Das tut es tatsächlich. Denn das Fahren außerhalb des Rahmens, den man sich schaffen kann, um besagte Hürden zu umschiffen, ist aus den genannten Gründen problematisch. Und das Gefühl der Freiheit ist das Wichtigste beim Autofahren. Zwingend brauchen tun nur die wenigsten ein Automobil – es geht um Freiheit. Deshalb sind auch Öffentliche Verkehrsmittel bei vielen nicht allzu beliebt – nicht wegen der Kosten oder des Komforts, sondern wegen der mangelnden Freiheit. Es gibt Fahrpläne und Haltestellen – beides gibt es beim eigenen Automobil nicht. Der Erfolg des Autos ist vor allem der Tatsache geschuldet, dass es der Arbeiterklasse Freiheit gibt. Die Freiheit, sich jederzeit relativ schnell in einem Umkreis von mehreren hundert Kilometern frei bewegen zu können. Sind die Entfernungen deutlich größer, nimmt man beispielsweise die Unfreiheit von Verkehrsflugzeugen in Kauf. Freilich ist es unmöglich, mit dem eigenen Auto von Bonn nach New York zu fahren. Wenn’s nicht ganz so weit weg sein soll, werden unter Umständen Autofähren genutzt, um das eigene Auto mit in den #Urlaub zu nehmen. Oder man nimmt sich auf Malle einen Mietwagen.
Was aber ist Freiheit? Die beste Definition von Freiheit kommt von Nina Simone – Freiheit bedeutete für sie, keine Angst zu haben. Wer nicht mobil ist, fühlt sich in einem Umkreis von bestenfalls ein paar Kilometern eingesperrt wie in einem #Gefängnis. Und warum? Weil er weiß, dass es da mehr gibt in der Welt. Und warum weiß er das? Aus den #Massenmedien. Bevor es sie gab, fühlten sich die meisten ohne Auto nicht allzu unfrei. Die Erfindung der Massenkommunikation, die mit der Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern durch Johannes Gensfleisch, genannt »#Gutenberg«, begann, sorgte für gefühlte und tatsächliche geistige Freiheit und gefühlte, physische Unfreiheit, die durch die Erfindung des Automobils zur physischen Freiheit wurde. #Draisinen und #Fahrräder waren wegen der beschränkten Reichweite nur ein Zwischenschritt in der Evolution des Individualverkehrs.
Der Elektroantrieb ist dem »Verbrenner« aus technischer und vor allem aus umwelttechnischer Sicht überlegen, aber eine Umstellung lässt sich nicht ad hoc bewerkstelligen – sie braucht wohl mindestens Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte. Zwänge sind wenig hilfreich, denn auch sie schränken die Freiheit, das Gefühl der Freiheit, ein.
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