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Eine junge »Grüne« über den Klassenkampf
Gütersloh, 18. Mai 2025
Eine junge »Grüne« sagt in einer Talkrunde: »Klassenkampf bedeutet, dass 50 Prozent der Deutschen kein Vermögen haben, sich keine Spülmaschine kaufen können, keine ersetzen können, wenn ihre kaputt geht. Viele haben sogar Schulden. Klassenkampf bedeutet für die meisten Deutschen zu streiten, nämlich die, die nicht 10 Prozent von den Bestverdienern sind, die, die keine Firmen besitzen. Ja, für die betreibe ich sehr gerne Klassenkampf, und wenn du das nicht tust, solltest du überlegen, für wen du #Politik machst«. Ein anderer Teilnehmer entgegnet trocken: »Ja, aber keiner von denen wählt die ›Grünen‹«. Die Besagte kontert mit »Und?«
Abgesehen davon, dass Spülmaschinen unter Umweltschutzgesichtspunkten und Klimaschutzgesichtspunkten nicht vorteilhaft sind, hat das, was sie sagt, nichts mit »Klassen« zu tun. Die »Arbeiterklasse« ist keine Frage des Geldes oder des Verdienstes oder des Firmenbesitzes.
Die Klassen sind die Kapitalisten – die Bourgeoisie – die die Produktionsmittel besitzen, und die Arbeiter – das Proletariat – die ihre Arbeitskraft verkaufen (müssen). Eine gesonderte Klasse sind die Großbauern und die Mittelbauern – die Kulaken. Ob sie Spülmaschinen, Schulden oder Firmen besitzen, tut nichts zur Sache. In unserer Gesellschaft ist das nicht mehr so scharf abzugrenzen, zumal es mindestens eine weitere Klasse gibt – die Politiker. Sie besitzen nichts, arbeiten nicht, haben aber #Macht. Man könnte sogar die Apparatschiks als eigene Klasse bezeichnen – sie besitzen nichts, arbeiten zwar, erwirtschaften aber nichts. Wobei Marx unter »#Arbeit« ganz klar das Erwirtschaften von etwas verstanden hat. Das Marxsche Mehrwertprinzip besagt, dass der Arbeiter seinen eigenen Lohn erwirtschaftet – und noch mehr, was sich der Kapitalist unentgeltlich aneignet. Das ist freilich ein wenig zu einfach gedacht – ohne den Kapitalisten könnte der Arbeiter gar nichts erwirtschaften. Dann wäre er bestenfalls ein Handwerker. Ein Handwerker aber ist – wenn man so will – der Bourgeois und der Arbeiter in einer Person. Ebenso der Freiberufler. Und was ist mit dem Künstler? Dem Arzt? Dem Wohlhabenden, der weder arbeitet, noch arbeiten lässt, sondern von seinem Kapital und/oder den Renditen lebt (in dem Fall, in dem die Renditen aus der reinen Kapitalwirtschaft ohne Arbeit entstehen)? Im Sinne des Materialismus?
Das große Missverständnis im Sozialismus und Kommunismus ist, dass die Produktionsmittel vermeintlich den Arbeitern gehören sollen, und dass es keine Kapitalisten mehr geben solle. Das ist aber Nonsens. Sie gehören dem Staat (auch wenn sie in der #DDR als »Volkseigentum« bezeichnet wurden) als abstrakter Größe – der Staat aber sind die Bürger selbst – also sind sie – wenn man so will – wie der Handwerker Arbeiter und Kapitalist in einer Person. Insofern ist das ganze so etwas wie ein Logischer Zirkelschluss und funktioniert deshalb auch nicht, zumal es der menschlichen Natur widerspricht.
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