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Kaltakquise durch Rufmord
#Gütersloh, 3. Juni 2025
In der Welt von PR, Werbung und Medien ist Konkurrenz nichts Ungewöhnliches. Unternehmen wechseln gelegentlich ihre Dienstleister – aus wirtschaftlichen oder inhaltlichen Gründen. Doch es gibt Fälle, in denen dieser Wechsel nicht einfach still verläuft, sondern in offene Ablehnung, Gerüchte oder gar persönliche Angriffe mündet. Ein möglicher Mechanismus dahinter: gezielte Abwertung des bisherigen Dienstleisters durch Dritte.
Wenn aus einem Wechsel ein Bruch wird
»Ich hatte einen Kunden, mit dem ich über 10 Jahre sehr gut zusammengearbeitet habe«, erzählt ein Mediengestalter aus Nordrhein Westfalen. »Dann wurde er plötzlich aggressiv, hat mich öffentlich schlechtgeredet – ohne je ein Wort der Kritik vorher geäußert zu haben.« Auf Nachfrage stellte sich heraus: Der neue Anbieter hatte ihm erzählt, es gäbe »bessere Lösungen« und »Unzufriedenheit bei anderen Kunden«. Belegt wurde das nie.
Solche Fälle häufen sich, sagen Branchenkenner. Die Methode ist einfach, aber wirkungsvoll: Es reicht ein subtiler Hinweis auf mögliche Mängel des bisherigen Partners, um Zweifel zu säen. Sobald das Vertrauen erschüttert ist, erscheint ein Wechsel als vernünftig – auch wenn vorher kein Anlass bestand.
#Kommunikation durch #Unterstellung
Dr. Claudia Witte, Professorin für #Kommunikationsethik an der #Hochschule #Hannover, erklärt das Phänomen so: »Wenn Menschen eine Entscheidung treffen, die sie moralisch oder emotional belastet – etwa den Bruch mit einem langjährigen Partner – suchen sie oft nach Begründungen, die ihnen selbst das Verhalten erleichtern. Die negative Bewertung des Gegenübers ist dann ein psychologisches Entlastungsinstrument.«
Besonders gefährlich wird das, wenn diese Bewertung durch Dritte vorgegeben wird – durch Andeutungen, gezielte Desinformation oder die Wiederholung von Halbwahrheiten. Im Extremfall kann daraus eine regelrechte Rufmordkampagne entstehen, die durch Weitererzählen verstärkt wird.
Subtile Einflussnahme statt sachlicher Vergleich
Dr. Matthias Klenk, #Medienjurist und #Berater für #Wettbewerbsrecht, sieht darin ein ernstzunehmendes Risiko für den fairen Markt: »Wenn Mitbewerber systematisch versuchen, sich durch Abwertung anderer einen Vorteil zu verschaffen, kann das den Tatbestand des unlauteren Wettbewerbs erfüllen. Besonders heikel wird es, wenn unwahre Tatsachen behauptet werden oder geschäftsschädigende Gerüchte gestreut werden.«
Trotzdem bleibt vieles im Graubereich. Denn was als »subjektive Einschätzung« beginnt, kann langfristig zum Schaden führen – selbst ohne juristische Relevanz.
Das #Schweigen der #Betroffenen
Kaum jemand spricht öffentlich darüber. Die Sorge vor Reputationsverlust, juristischen Auseinandersetzungen oder weiterem Image Schaden ist groß. Wer sich wehrt, riskiert, erst recht als »schwierig« zu gelten.
»Ich war total überrascht, wie schnell ein gutes Verhältnis kippen kann«, sagt eine freie PR Beraterin. »Plötzlich hieß es, ich hätte Termine verschlampt, obwohl es nie Beschwerden gab. Und alle Argumente kamen vom neuen Anbieter.«
Sie verzichtete auf eine Konfrontation – auch aus Angst, »als gekränkt oder nachtragend« zu wirken.
Zwischenmenschlich und systemisch
Das Phänomen zeigt, wie eng Geschäftsbeziehungen mit Vertrauen und psychologischer Dynamik verknüpft sind. Wer dieses Vertrauen gezielt untergräbt, kann damit Kund:innen gewinnen – aber auf Kosten der Branchenkultur.
»Gute Akquise braucht keine Gegner«, sagt Mediencoach Andreas Hüser. »Wer andere schlechtmachen muss, hat offenbar selbst wenig Substanz.«
Vertrauensverlust
#Kaltakquise ist legitim. Aber sie sollte nicht auf Abwertung beruhen. Wenn langjährige Geschäftsbeziehungen durch Gerüchte zerstört werden, ist das nicht nur unethisch – es untergräbt auch langfristig das Vertrauen in die Branche.
Der freie Markt lebt von Transparenz, Vergleichbarkeit und Qualität. Wer stattdessen auf psychologische Manipulation setzt, mag kurzfristig profitieren – aber schadet dem Klima, in dem faire Zusammenarbeit gedeihen kann.
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