Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
»Correctiv«: exklusive Auswertung von Einschulungstests – mehr Sprachprobleme bei Jungen
#Berlin, 24. Juli 2025
Bereits vor Beginn der Grundschule zeigen sich Unterschiede in der #Sprachkompetenz von Jungen und Mädchen. Das zeigt erstmals eine Auswertung von »Correctiv« der Schuleingangsuntersuchungen der Jahre 2018 bis 2024. Mit diesen verpflichtenden Untersuchungen soll vor der Einschulung festgestellt werden, ob ein #Kind fit für die #Schule ist.
In 12 untersuchten Bundesländern zeigt sich ein klares Bild: Fast überall wurde bei mehr Jungen als Mädchen ein Förderbedarf bei der #Sprache festgestellt, im Durchschnitt liegt der Unterschied bei knapp 6 Prozentpunkten. Nur in der Stadtgemeinde #Bremen hatten in den Jahren 2020 bis 2024 im Vergleich etwas mehr Mädchen als Jungen auffällige Befunde bei der Sprache.
Was die Gründe für diese unterschiedlichen Ergebnisse sind, ist bisher kaum erforscht. »Das muss sich ändern«, sagt Tim Rohrmann, Professor für Kindheitspädagogik an der Hochschule für Angewandte #Wissenschaft und #Kunst in #Hildesheim. Nur wenn man die Unterschiede und ihre Ursachen verstehe, könne man auch eine passende Sprachförderung für Jungen und Mädchen entwickeln, so Rohrmann.
Bildungsministerin Karin Prien (CDU) machte in den vergangenen Wochen die Sprachprobleme vieler Kinder immer wieder zum Thema: Kürzlich forderte sie die bundesweite Einführung von verpflichtenden Sprachtests für alle Vierjährigen. Ob solche Tests und eine anschließende verpflichtende Förderung eingeführt werden, entscheiden aber die Länder. Auf Anfrage von »Correctiv« schreibt eine Sprecherin aus Priens Bundesbildungsministerium: Ein möglicher Grund für das unterschiedliche Leseverhalten von Jungen und Mädchen seien fehlende männliche Vorbilder: »Väter beteiligen sich deutlich seltener am Vorlesen, wodurch Jungen weniger männliche Lesevorbilder erleben.«
Die »Correctiv« Auswertung der Schuleingangsuntersuchungen zeigt auch, dass bei Kindern mit einer Migrationsgeschichte häufiger erhebliche Probleme mit der Sprache festgestellt werden. Allerdings sind die Methoden der Tests zu ungenau, um wirklich aussagekräftige Ergebnisse und konkrete Fördermaßnahmen für Kinder abzuleiten, die Deutsch als Zweitsprache oder Drittsprache lernen.
Außerdem zeigt sich in den Daten, dass bei Kindern, deren Eltern niedrige Bildungsabschlüsse oder einen niedrigen Sozialstatus haben, häufiger ein Sprachförderbedarf festgestellt wird. In Niedersachsen zum Beispiel wurden 2023 bei rund 18 Prozent der Kinder, die aus bildungsnahen Familien stammen, Auffälligkeiten bei der Sprachentwicklung festgestellt. Bei Kindern aus bildungsfernen Familien war der Anteil mit rund 40 Prozent mehr als doppelt so groß.
Die ganze Recherche mit genaueren Daten für die Bundesländer …
Über »Correctiv«
»Correctiv« ist ein gemeinwohlorientiertes Medienhaus, das mit den Mitteln des #Journalismus, der #Medienbildung und der #Technologie die Demokratie stärkt. Als vielfach ausgezeichnete Redaktion stehen wir für investigativen Journalismus. Wir lösen öffentliche Debatten aus, arbeiten mit Bürgerinnen und Bürgern an unseren Recherchen und fördern die Gesellschaft mit unseren Bildungsprogrammen.
Exklusive Recherchen, Faktenchecks und Einordnungen des politischen Tagesgeschehens finden Sie in unserem Newsletter »Correctiv Spotlight« …
Veranstaltungen
nicht nur in Gütersloh und Umgebung
Februar 2027 | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|
So | Mo | Di | Mi | Do | Fr | Sa |
1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | |
7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 |
14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 |
21 | 22 | 23 | 24 | 25 | 26 | 27 |
28 |