Karl Niestrath in seinem Bielefelder Atelier, Fotografie um 1919., Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Museum Peter August Böckstiegel: bedeutend aber kaum bekannt – Vortrag über den in Bad Salzuflen geborenen Bildhauer Karl Niestrath, 1. August 2025
#Werther (Westfalen), 25. Juli 2025
Am Freitag, 1. August 2025, von 18 bis 19 Uhr, wird Petra Holtmann im Rahmen einer dialogischen Führung mit David Riedel, künstlerischer Leiter, den Künstler Karl #Niestrath im #Museum #Peter #August #Böckstiegel vorstellen. Mit ihrer »ardenku.verlag.galerie« in #Hagen vertritt sie dessen Nachlass und forscht unermüdlich über den Bildhauer und Zeichner, der mit Böckstiegel zusammen in #Dresden studierte und über viele Jahre in freundschaftlichem Kontakt stand.
Niestrath wurde am 24. April 1896 in #Bad #Salzuflen geboren. Er absolvierte in #Bielefeld eine Lehre als Holzschnitzer. 1915 wurde er zum #Kriegsdienst eingezogen, wurde an der Westfront schwer verwundet und kam 1916 in das #Lazarett #Bethel. Ab 1917 studierte er bei Franz Guntermann an der #Bielefelder #Kunsthandwerkerschule. Niestraths frühe Arbeiten sind noch akademischen Vorstellungen realistischer Darstellung verpflichtet, doch zeigt sein Schaffen bald erste Anklänge an den #Expressionismus. Er reduziert die menschliche Figur auf immer einfachere, später fast archaische Formen oder zeigt sie mit expressiv überdehnten Gliedern. Schon 1919 verließ Niestrath Bielefeld und setzte sein Studium an der Kunstakademie in Dresden bei Selmar Werner fort.
Sein Werk der frühen 1920er Jahre umkreist vor allem das Thema Mutter und Kind, daneben entstanden Aktdarstellungen und Porträts. Zum Motiv seiner oft kleinformatigen Skulpturen wurden auch seine Erfahrungen im Krieg und den leidvollen Nachkriegsjahren. Auch später sollten Plastiken entstehen, die Not und Elend der sonst als »golden« bekannten 1920er Jahre zeigen: »Die Hungrige« aus dem Jahr 1925 ist ein zentrales Werk. Am 2. Januar 1924 verließ Niestrath die Kunstakademie ohne Abschluss und kam nach eigener Schilderung eher zufällig nach Hagen, wo er Gründungsmitglied der Künstlervereinigung »Hagenring« wurde.
Noch 1935 gelang es ihm, 2 seiner Arbeiten, »Die Hungrige« und die #Holzplastik »Blumenträger«, an das Hagener Museum zu verkaufen. Beide wurden schon zwei Jahre später auf der Münchner Ausstellung »Entartete #Kunst« verfemt. Auch 2 Werke aus dem Bestand des Wittener Museums, »Die Einfältigen« und »Frommer Mann«, wurden 1938 während der Hamburger Station dieser Femeausstellung gezeigt. Sie tauchten 70 Jahre später bei Baumaßnahmen im Bombenschutt als »Berliner Skulpturenfund« wieder auf – im Frühjahr 2025 wurden sie im Musée Picasso in Paris gezeigt. Die Biografie des Künstlers in den Jahren zwischen 1933 und 1945 ist dabei von Ambivalenzen gekennzeichnet – Niestrath war nicht allein Opfer Kunstideologie der Nationalsozialisten. Nach 1945 änderte er, als Zeichen einer Distanzierung zur NS Diktatur, seinen Vornamen in Karel und begann wieder zu arbeiten. 1960 setzte er mit seiner letzten großen Arbeit, ausgeführt mit seiner Frau Eva Niestrath Berger, den Verfolgten des Nazi Terrors ein Denkmal – das Bittermark Mahnmal in Dortmund. 1971 ist Karl Niestrath in Hagen verstorben.
Zur Person
Seit 25 Jahren verlegt Petra Holtmann im »ardenkuverlag« Publikationen zu #Architektur, #Design und #Mode. Als Galeristin liegt ihr Schwerpunkt auf der westfälischen Moderne, sie verwaltet unter anderem die Nachlässe von Karel Niestrath und Eva Niestrath Berger. Sie kuratiert seit Jahrzehnten Ausstellungen in Galerien und Museen, unter anderem zum Jungen Westen, Emil Schumacher, Rudi Vombek, Roswitha Lüder, Lis Goebel oder dem Modedesigner Hanns Friedrichs. In zahlreichen Publikationen hat sie sich mit Künstlern und Gestaltern aus dem Umfeld und der Nachfolge von Osthaus, zum Beispiel der #Handweberei #Hohenhagen, der #Textilfabrik #Elbers, dem Bauhausschüler Reinhard Hilker, der Weberin Edeltraut Giese, und natürlich Karel Niestrath befasst.
Freitag, 1. August 2025, 18 bis 19 Uhr, Museum Peter August Böckstiegel, Eintritt 12 Euro, Anmeldung per E Mail an buchung@museumpab.de oder unter Telefon +4952032961220.
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E-Mail info@museumpab.de
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