Istanbul International Jazz Festival – Brückenklang zwischen Orient und Okzident

#Istanbul #International #Jazz #Festival – Brückenklang zwischen Orient und Okzident

#Gütersloh, 26. Juli 2025

Jeden Juli verwandelt sich Istanbul in eine pulsierende Metropole des Jazz: Das Istanbul International Jazz Festival zählt zu den bedeutendsten Musikfestivals Europas und bringt seit 1994 Größen des internationalen Jazz sowie genreübergreifende Künstler in die türkische Millionenstadt. Veranstaltet von der Istanbul Foundation for Culture and Arts (IKSV), zieht das Festival nicht nur ein internationales Publikum an, sondern belebt auch die lokale Szene nachhaltig.

Klangräume zwischen Antike und Avantgarde

Die Liste der Spielstätten liest sich wie ein Reiseführer durch die kulturelle Topografie Istanbuls: Konzerte finden im historischen Hagia Irene Museum, im modernen Istanbul Modern, auf der Freilichtbühne #Parkorman, in den Gärten internationaler Kulturinstitute sowie in Botschaftsparks statt. Besonders charmant ist die Konzertreihe im Tünel Viertel – ein »Festival im Festival«, das Istanbuls musikalischen Alltag zelebriert.

Ein #Festival mit Geschichte

Die Ursprünge reichen zurück bis ins Jahr 1984, als der legendäre Chick Corea beim damaligen Istanbul Festival auftrat – ein Auftritt, der nachhaltige Wirkung zeigte. 1994 erhielt der Jazz sein eigenes Festival, dessen Repertoire sich seither weit über Genregrenzen hinaus entwickelt hat. Neben klassischem Jazz stehen auch Blues, Soul, Reggae, Folk, Rock, Hip Hop und World Music auf dem Programm.

Zu den Highlights der Vergangenheit zählen Auftritte von Miles Davis, Keith Jarrett, Brad Mehldau, Dianne Reeves, Pat Metheny und Melody Gardot. Aber auch Stars anderer Genres wie Leonard Cohen, Grace Jones, Lou Reed oder Alicia Keys sorgten für unvergessliche Festivalmomente.

#Jazz in der #Türkei – zwischen Kultstatus und Nischenexistenz

Trotz seiner internationalen Strahlkraft bleibt das Festival für viele in der Türkei ein exklusives Ereignis. Kritiker bemängeln, dass hohe Ticketpreise breite Bevölkerungsschichten ausschließen. Während internationale Stars regelmäßig ausverkauft sind, haben lokale Jazzformationen wie HiJazz mit geringem Publikumsinteresse zu kämpfen – ein Spiegel der schwierigen Situation des türkischen Jazz im eigenen Land.

Gleichzeitig setzt das Festival gezielt Zeichen für die heimische Szene. Seit 2002 verleiht die IKSV den Lifetime Achievement Award an Musiker, die sich um den türkischen Jazz verdient gemacht haben – darunter Okay Temiz, Maffy Falay, Neşet Ruacan und zuletzt Nino Varon und Nilüfer Verdi (2024).

Zwischen Ost und West – ein kultureller Seismograph

Das Istanbul International Jazz Festival ist mehr als ein Musikfestival: Es ist ein kultureller Seismograph für eine Stadt im Wandel. Die Begegnung von westlichem Jazz und anatolischer Tradition, von globalen Stars und lokalen Talenten, von klassischem Konzertbetrieb und urbaner Clubszene macht dieses Festival einzigartig. In einer Zeit politischer Spannungen und kultureller Grabenkämpfe wirkt es als offener Ort des Austauschs – und als Klangraum der Verständigung.

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