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Verbraucherzentrale NRW: Steckersolar Gerät mit Batteriespeicher – ja oder nein?
#Düsseldorf, 3. September 2025
#Steckersolargeräte erfreuen sich großer Beliebtheit in Deutschland. Mittlerweile sind rund 1 #Million dieser kleinen #Solarkraftwerke in #Betrieb. Sie sind ein niederschwelliger Einstieg in die Nutzung Erneuerbarer #Energien und besonders für Mieter interessant. »Aktuell werden im Handel Steckersolargeräte häufig in Kombination mit einem Batteriespeicher angeboten«, sagt Tobias Ptok, Energieexperte bei der Verbraucherzentrale NRW. »Zwar sind Speicher für Steckersolargeräte inzwischen viel günstiger geworden und der Markt lockt mit Modellen ab 500 Euro und bis zu 2 Kilowattstunden Batteriekapazität. Empfehlenswert für alle Anwendungsfälle ist die Kombination mit einem Speicher aber nicht.« Tobias Ptok erklärt, ob und wann sich ein Steckersolargerät mit einem Batteriespeicher langfristig lohnt und wie die Einsatzmöglichkeiten aussehen.
Ist der Einsatz eines Batteriespeichers immer sinnvoll?
Nein. Ein Standard Solarmodul misst rund 1,10 Meter mal 1,70 Meter. Nur wenn zwei Module gut ausgerichtet platziert werden können, sollte man über einen Speicher nachdenken. Grund: Ein gut ausgerichtetes Modul mit einer Leistung von 400 #Watt peak produziert pro Jahr in etwa 280 Kilowattstunden #Strom. Hiervon können in der Regel rund 200 Kilowattstunden direkt im #Haushalt verbraucht werden, da jeder Haushalt einen sogenannten Grundbedarf von etwa 50 bis 150 #Watt hat, der durch den Dauerverbrauch von #Kühlschrank, #Internetroutern und anderen Geräten im #Standby #Modus verursacht wird. Damit werden rund 80 Kilowattstundenin das öffentliche #Stromnetz eingespeist und aufgrund der bestehenden gesetzlichen Regelungen nicht vergütet. Das heißt: Mit einem Speichermodell von 2 Kilowattstunden könnte man potenziell diese 80 Kilowattstunden pro Jahr »retten«. Legt man einen Strompreis von 33 Cent pro Kilowattstunden an, würden die 80 Kilowattstunden pro Jahr eine mögliche jährliche Mehreinnahme von 26 Euro darstellen. Ein Speicher mit 2 Kilowattstunden Batteriekapazität müsste also rund 20 Jahre laufen, bevor sich die Kosten amortisiert haben. Wirtschaftlich betrachtet zahlt sich bei einem Standardmodul die Investition in einen Batteriespeicher damit nicht aus. Das Gleiche gilt bei einem jährlichen Stromverbrauch von weniger als 1.500 Kilowattstunden pro Jahr, auch hier ist der mögliche finanzielle Gewinn durch einen Speicher gering.
Wann lohnt sich ein Batteriespeicher und mit welchen Optionen?
Wenn man Platz für 2 oder mehr Module auf seinem #Balkon, dem #Garagendach oder in seinem #Garten hat, kann sich ein #Batteriespeicher auszahlen. Bei Steckersolargeräten ist eine maximale Leistung von 2 Kilowattpeak erlaubt. Dies entspricht 4 Modulen mit einer Leistung von jeweils 500 Watt peak. Ein Steckersolargerät mit Speicher kann ebenso interessant sein, wenn Verbraucher keine große #Photovoltaikanlage kaufen oder im Mietmodell betreiben möchten. Mögliche Gründe können die hohen Anfangsinvestition von etwa 10.000 bis 20.000 Euro, ein nicht optimaler #Dachzustand, die bald anstehende #Dachsanierung oder unklare Vertragsbedingungen bei Mietmodellen sein. Ein Speicher wird finanziell umso interessanter, je höher der Stromverbrauch und je größer das Steckersolargerät ist. Mit einer Investition von rund 1.500 Euro ist so ein kleines #Solarkraftwerk mit Speicher deutlich günstiger als das große Pendant auf dem #Dach.
Wenn bei Verbraucherb die #Wirtschaftlichkeit eines Batteriespeicher nicht an erster Stelle steht, kommen auch mögliche Zusatzfunktionen eines Speichers als Kaufgrund in Betracht. Beispielsweise können manche im Falle eines Stromausfalls als Notstromquelle dienen. Diese Modelle können dann in den sogenannten #Inselbetrieb umgeschaltet werden und mit den Modulen sogar wiederaufgeladen werden. Zudem kann man einige #Speicher #Modelle von den Steckersolargeräten trennen und als mobile Batterie beispielsweise für das Camping nutzen.
Wie klärt man für sich, ob ein Batteriespeicher in Betracht kommt?
Um abzuschätzen, ob sich ein Steckersolargerät zusammen mit einem Speicher lohnt, kann der Online Steckersolarsimulator der #HTW #Berlin (#Hochschule für #Technik und #Wirtschaft) helfen. Hiermit können die verschiedenen Varianten unter den tatsächlich vorhandenen Bedingungen (jährlicher Stromverbrauch, Ausrichtung der Module, Verschattung, Kosten des Steckersolargerätes und des Speichers) miteinander verglichen werden. So finden Interessierte ihre optimale Lösung.
Wenn man allerdings ohne großen Aufwand an der Energiewende teilnehmen möchte, und auch ohne größere Überlegungen einen kleinen wirtschaftlichen Gewinn einfahren will, empfiehlt sich nach wie vor ein Steckersolargerät ohne Speicher. Die Kilowattstunden, die ohne Vergütung ins Netz gehen, werden schließlich von anderen verbraucht und insgesamt wird so der Anteil der Sonnenenergie im Netz erhöht.
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