Nimmt seine Zuhörer mit zu klingenden Himmelsvisionen des 17. Jahrhunderts: Organist Hans Christoph Becker Foss. Foto: privat, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber
Barock, Planetengötter und ganz viel Klang – »Summo deo gloria: Dem höchsten Gott die Ehre!« – das Orgel Experiment 2025
#Marienmünster, 29. September 2025
Er schrieb sowohl im weltlichen wie auch im geistlichen Bereich auserlesene und Aufsehen erregende Musik, zählte zu den bedeutendsten Musikern seiner Zeit, lieferte innovative Werke und ist heutzutage weitgehend in Vergessenheit geraten: der Komponist Georg Muffat (1653 bis 1704). Kurzum, ein Mann ganz nach dem Geschmack der Akteure des Netzwerks Klosterlandschaft OWL. Insbesondere ein Blick in seine 1690 veröffentlichte Toccatensammlung namens »Apparatus musico organisticus«, die ihn zu einem der bedeutendsten Organisten seines Jahrhunderts machte, ließ die Kreativität des abenteuerlustigen, auf Expeditionen durch musikalische und thematische Paradiesgärtlein aller Art spezialisierten Teams um Projektleiter Hans Hermann Jansen zu Hochform auflaufen.
Denn der »Apparatus musico organisticus« ist nicht nur eine bahnbrechende Orgelkomposition, die wegen ihrer stilistischen Vielfalt geschätzt wird, sondern enthält auch einige äußerst knifflig verschachtelte Stücke, unter anderem eine Quadrupelfuge mit 4 Themen – im 17. Jahrhundert eine absolute Rarität. Fast noch besser ist indes: Es geht es um Planetengötter, Astronomie, Mathematik, Jahreszeiten, Elemente und Tierkreiszeichen. Eine wahre musikalische Wunderkiste und eine einzigartige, meisterliche Verbindung von Witz und Ernst, Tiefsinn und Ironie, Detail Freude und großen Bögen.
Eine großartige Spielwiese, auf der sich Muffats epochales Orgelwerk nicht nur für Kenner barocker Randgebiete ans Licht holen lässt, sondern die auch Gelegenheit bietet, es einer breiten Hörerschaft bekannter zu machen und ihr gleichzeitig die Ausdrucksmöglichkeiten der barocken Orgel zu erschließen. So mündeten die Überlegungen der Beteiligten in einem zweiteiligen »Orgelexperiment« mit dem Titel »Summo deo gloria«, das nach dem Wunsch des Netzwerks #Klosterlandschaft #OWL der Beginn eines neuen Weges sein kann, Orgelmusik, Orte, Themen in Licht und Klang auf sinnstiftende Weise zu kombinieren.
Organist Hans Christoph Becker Foss, der im Jahr 2001 für seine Einspielung des »Apparatus musico organisticus« mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik (Bestenliste) ausgezeichnet wurde, präsentiert Muffats in Töne gefasstes Weltbild in 2 Teilen und 16 Sätzen von zweimal 55 Minuten Dauer. Seine Hommage an den französisch deutschen Barockkomponisten Georg #Muffat ist »für Spieler und Hörer Herausforderung und Wonne zugleich«, weiß er. Teil 1 ist am Freitag, 10. Oktober 2025, um 19 Uhr, in der #Abteikirche #Marienmünster zu hören. Dort spielt Becker Foss an der historischen Johann Patroclus #Möller #Orgel (1738). Der 2. Teil des Muffatschen Tastenkosmos wird am Samstag, 11. Oktober 2025, um 18 Uhr, in #Abteikirche #Corvey an der historischen Andreas #Schneider Orgel aus dem Jahr 1681 erklingen. Der Eintritt ist jeweils frei.