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KWS Lectures: der Kult der Dummheit – oder: die Domestizierung des Denkens

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#Gütersloh, 21. Oktober 2025

Es gehört zu den stillen #Absurditäten unserer Zeit, dass Intelligenz zu einem Makel geworden ist. Wer zu viel weiß, gilt als #arrogant. Wer zu viel fragt, als #schwierig. Wer zu viel denkt, als #anstrengend. Denken ist in vielen Milieus keine Tugend mehr, sondern eine Form sozialer Unhöflichkeit.

#Nietzsche sah dieses Phänomen kommen. Er erkannte die #Herdenmoral als #Mechanismus kollektiver #Selbstverteidigung: Die #Mittelmäßigkeit schützt sich, indem sie #Tiefsinn bestraft. Der #Denker stört den #Frieden derer, die nicht gestört werden wollen. Heute wirkt diese #Dynamik nicht mehr durch #Scheiterhaufen, sondern durch #Ignoranz. #Bücher werden nicht verbrannt – sie werden schlicht nicht gelesen. Das entspricht in etwa dem, was Aldous #Huxley in »#Brave #New #World« skizziert hat.

Wir leben im Informationszeitalter und wissen unendlich viel – und verstehen doch fast nichts. Die Gesellschaft ehrt Wissen als Dekoration, nicht als Praxis. #Reflexion ist verdächtig geworden, #Komplexität unpopulär. Die #Moral der Gegenwart lautet: Einfachheit ist gut, Tiefe ist elitär oder elitistisch.

Diese Umwertung ist kein Zufall. Sie ist funktional. Eine Bevölkerung, die nicht zu tief denkt, ist leichter zu führen, leichter zu verkaufen, leichter zu beruhigen. Die kollektive #Dummheit ist das #Schmiermittel der modernen Ordnung. Sie wird nicht mehr verordnet – sie wird moralisiert.

»Er denkt zu viel« ist heute kein Lob, sondern eine Warnung. #Authentisch ist, wer nichts hinterfragt. Volksnah ist, wer es einfach hält. Denken wurde domestiziert – nicht durch #Zensur, sondern durch #Spott oder Ausgrenzung. Wir müssen Ideen nicht verbieten, wenn es genügt, sie lächerlich zu machen. Wir brauchen keine Überwachung, wenn sich Menschen selbst zensieren, um dazuzugehören.

#Schopenhauer nannte Dummheit einen »#Panzer gegen unangenehme Wahrheiten«. Heute ist sie kein Panzer mehr, sondern ein Kleidungsstück für gesellschaftliche Akzeptanz. Wir nennen sie Authentizität.

Das #Bildungssystem belohnt Wiederholung, nicht Erkenntnis. Unternehmen fördern Innovation nur innerhalb sicherer Parameter. Selbst im Freundeskreis gilt der, der #Philosophie anspricht, schnell als Spaßbremse. Intelligenz ist kein soziales Kapital mehr, sondern ein Störfaktor.

Und doch liegt gerade darin die letzte Freiheit des Individuums: das Denken nicht aufzugeben, wenn alles danach drängt, es zu vermeiden. Nietzsche nannte das die »fruchtbare Einsamkeit«. In ihr entsteht das Denken, das keine Erlaubnis braucht.

Widerstand beginnt im Stillen. Im Moment, in dem man das Handy nicht hebt. Im Buch, das man nicht weglegt. Im Gespräch, das man nicht abflacht. Die Gegenwehr besteht nicht in Lärm, sondern in Klarheit.

Die größte Herausforderung für den Denker ist dabei nicht die #Feindseligkeit der #Masse, sondern die Versuchung der Überlegenheit. Wahre Intelligenz demütigt nicht, sie öffnet. Sie denkt, um zu verstehen – nicht, um zu siegen.

Tiefe, die nicht teilt, wird zum #Elfenbeinturm. Tiefe, die sich verschenkt, wird zu einer Form der Zärtlichkeit. Der Philosoph, der lachen kann, ist frei.

Die #Moralisierung der Dummheit lässt sich nicht bekämpfen, indem man ihr verachtet begegnet. Man muss ihr Schönheit entziehen. Das gelingt, indem man zeigt, dass Denken lebendig macht – nicht schwer, sondern weit.

So entsteht eine stille Revolution: #Mikroklimata intellektueller #Gesundheit. Freundschaften, in denen Komplexität nicht verdächtig ist. Räume, in denen Reflexion nicht entschuldigt, sondern geteilt wird.

Nietzsches Einladung bleibt gültig: Die Umwertung der Werte beginnt in uns selbst. Wir können entscheiden, was wir bewundern. Tiefe über Komfort. Wahrheit über Zustimmung. Denken über Gehorsam.

Denn die #Freiheit des Geistes ist kein Privileg – sie ist ein Widerstand.

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