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#KWS Projektpapier: »Das #Gespräch« – eine fiktive Begegnung; der große #Diktator – er ruft wieder an
#Gütersloh, 26. Oktober 2025
1. Ausgangspunkt
Das 20. Jahrhundert hat Figuren hervorgebracht, deren Namen zu Chiffren des Grauens wurden. Die kulturelle Auseinandersetzung mit ihnen kreist bis heute um die Frage, ob und wie man das #Ungeheuerliche darstellen kann. Jede Re Inszenierung, jedes Reenactment läuft Gefahr, ausgerechnet das zu verraten, was sie verurteilen will: Durch #Gestus, #Stimme und #Körper erhält das #Böse wieder Form, Rhythmus, beinahe Charisma. Gerade die Verkörperung des Diktators erzeugt – ob technisch brillant oder nicht – eine Rest Faszination, die man nicht kontrollieren kann.
Das Gespräch vermeidet diese Falle: Es zeigt den Täter nicht, sondern lässt nur seine Sprache erklingen – als Stimme, Echo, Fragment. Die Abwesenheit ersetzt die Nachahmung.
Ein Journalist der Nachkriegszeit spürt in Südamerika den untergetauchten Staatsführer des zerstörten Reichs auf. Nach einer gefährlichen Reise gelangt er in dessen abgeschirmte Residenz, wird aber nicht vorgelassen. Man führt ihn in ein leeres #Zimmer. Auf einem Tisch steht ein altes Haustelefon. Dann klingelt es. Die folgende Verbindung wird zum Gespräch zwischen #Vergangenheit und #Gegenwart, #Vernunft und #Wahn, #Schuld und #Selbstrechtfertigung.
3. Form und Medium
Literarisch: #Novelle in #Dialogform – eine Erzählung aus Sprache, Stille und Andeutung. #Theatralisch: #Monodrama; auf der Bühne nur der Journalist. Die Gegenstimme bleibt unsichtbar, hörbar aus einem Nebenraum oder Lautsprecher. Akustisch: Hörspiel oder Installation; authentischer Telefonklang (dumpf, verrauscht, 300 bis 3,400 Hertz) als akustischer Zeitriss.
4. Dramaturgischer Verlauf
#Verbindung: Die Stimme ist ruhig, kontrolliert, fast freundlich. #Rechtfertigung: #Rationalisierung, #Schuldumkehr, historische Verzerrung. #Bruch: Wut, der Hörer kracht auf den Tisch, Rauschen. #Selbstmitleid: #Müdigkeit, #Nostalgie, sentimentale Erinnerungen. #Rückfall: Wiederkehr der #Ideologie.
Schluss: »Rufen Sie mich demnächst wieder an. Ich habe Ihnen noch viel zu sagen.« Danach: Stille. Nur das Rauschen der Leitung.
5. Exemplarische Dialogsplitter
»Sie glauben, ich hätte begonnen? Uns blieb keine Wahl – wir mussten Europa retten.«
»Alle haben mich verraten – Generäle, Minister, selbst die Treuesten.«
»Die Welt hat uns gehasst, weil sie wusste, dass wir stärker waren.«
»Bitte, junger Mann, keine Spitzfindigkeiten.«
»Rufen Sie mich wieder an … ich bin noch nicht fertig.«
Diese #Zitate illustrieren die rhetorischen Muster: #Selbstrechtfertigung, #Projektion, #Relativierung. Das Gespräch zeigt keine Gewalttaten, keine Politik – nur die Sprache, die sie ermöglicht.
6. Ästhetische und ethische Haltung
Abwesenheit statt Nachahmung: Der #Diktator wird nie sichtbar. Die Leerstelle ist das eigentliche Bild. Sprache als Tatort: Der Text seziert Mechanismen der Selbstentlastung und der Täterrhetorik. Der Hörer als Zeuge: Das Publikum hört zu, ohne Distanz der Fiktion. Verantwortung statt Faszination: Kein #Reenactment, kein biografischer #Realismus, keine #Imitation – nur das Echo der Worte, die geblieben sind.
7. Ziel
Das Gespräch ist keine historische Rekonstruktion, sondern eine akustische Versuchsanordnung über Macht, Sprache und Erinnerung. Es fragt: Wie klingt das #Böse, wenn es keine #Bühne mehr hat? Was bleibt, wenn die Körper verschwinden, aber die Stimmen fortleben? Das Stück ist eine #Reflexion über Verantwortung – und über die unheimliche Nähe zwischen #Geschichte und #Gegenwart.
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